Organist, Kirchdiener und erster Chorleiter Franc Haderlap, geb.: 2.10.1894, gest.: 19.5.1947

Von den ersten Anfängen bis heute


Der Kultur wurden in Bezug zum gesellschaftlichen Leben schon immer sowohl die zusammen führenden als auch trennenden Kräfte innerhalb der Völker und Nationen nachgesagt. Das geschah aufgrund ihrer Gewohnheiten und Charaktere, die Kultur hat auch eine enorm wichtige Rolle bei der Entstehung, Erhaltung und Vertiefung  des nationalen Selbstbewusstseins. Heutzutage ist jede Nation bemüht, ihr Kulturgut zu pflegen und weiter zu entwickeln. Die Erfahrungen aus der Geschichte beweisen, dass sich Völker und Nationen mit einem reichen Kulturleben am besten behauptet und am längsten ihre eigene Identität bewahrt haben.

Diese Erkenntnis wurde in der jüngsten Vergangenheit noch erhärtet, gab es doch Bestrebungen, zahlreichen Völkern ihre Grundrechte zu nehmen und sie in den Kulturgenozid zu treiben. Gerade diesen Völkern war die Bedeutung der Kultur für ihr Fortbestehen bewusst und ohne Zweifel gehört das slowenische dazu.

Wenn das alles für ein Volk gilt, umso mehr muss es für jede Minderheit gelten. Ausgerechnet gegenüber den Minderheiten gibt es immer wieder unzählige Versuche, ihr nationales Bewusstsein zu zerstören, sie vom Muttervolk zu isolieren und zu entfremden. Das geschieht auch bei der slowenischen Minderheit in Kärnten. Aber schon unsere Vorfahren haben erkannt, welche Bedeutung das Kulturgut, das Entwickeln der kulturellen Aktivitäten, die Pflege der slowenischen kulturellen Tradition, das Vermitteln der Werte der Muttersprache und das planmäßige kulturelle Wirken für uns hat, da gerade diese Tätigkeiten zum Neutralisieren der erwähnten Versuche beitragen. Den Löwenanteil dabei tragen selbstverständlich die Kulturvereine. Einer dieser Vereine ist auch der Slowenische Kulturverein "Zarja?" (Morgenrot, Anm. d. Übers.) in Bad Eisenkappel.

Im Verein wurde auch eine Frauensektion gebildet, die von Rezika Prušnik geleitet wurde.
Der 1.Männerchor unter der Leitung von Karl Prušnik-Gašper
Die Tamburizza-Gruppe vor dem 2. Weltkrieg

Vom Anfang bis zur Volksabstimmung


Das Bedürfnis nach slowenischem Lesestoff, nach dem Volksspiel und dem Singen slowenischer Lieder, verlangt eine organisierte Arbeit. Diese Arbeit wurde wegen des immer stärker werdenden Germanisierungsdrucks auch unumgänglich, und so wurde im Jahre 1907, nachdem im Jauntal schon einige Kulturvereine ins Leben gerufen wurden, auch in Eisenkappel der "Slowenische katholische Bildungsverein" gegründet, der Vorläufer des heutigen SKV "Zarja". Der erste Obmann war Andrej Rapold, vlg. Pasterk aus Vellach.

Die ersten Versuche der Vereinstätigkeit wurden beim Boštej gemacht, dort hatte man eine für die Aufführungen geeignete Bühne gebaut. Theaterstücke wurden auch bei Vinkl gespielt. So entwickelte sich eine regelrechte Begeisterung für das Theaterwirken. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden eine ganze Reihe Theaterstücke mit vornehmlich religiösem, humoristischem, bäuerlichem, dörflichem oder religiös-belehrendem Inhalt aufgeführt. Meistens wurden Theaterspiele bei den Vereinsversammlungen gespielt, oft von verschiedenen informativen, politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Vorträgen begleitet. Offensichtlich waren einige dieser Aufführungen so erfolgreich, dass ein unbekannter Autor aus Eisenkappel in der Zeitung "Mir" 1910 begeistert festhielt: "Das slowenische Volk kann mit Stolz auf solche Jugend blicken, die Ehre gebührt ihr! Gott gib den Kärntner Slowenen viele solch begeisterten Burschen und stolze Mädchen, und auch viele so gute slowenische Familien wie die Vinkl, dann haben wir nichts zu befürchten."

Der Verein widmete viel Aufmerksamkeit auch dem Chorsingen. Bald nach der Vereinsgründung versammelten sich Burschen und Mädchen unter der Leitung von Franc Haderlap, vlg.  Potočnik aus Koprein.

Der Chor begeisterte zunächst Freunde des slowenischen Liedes. Ein Beweis für seine zunehmende Qualität ist der 1. Platz und der Preis, den er 1912 beim Chorwettbewerb in Klagenfurt erreichte. Auch die Bücherei und das Interesse für die slowenischen Bücher ist durchaus erwähnenswert. Die Vereinsbücherei zählte rund 350 Bücher, viele wurden ihr von der Druckerei in Görz geschenkt.

Allein im Jahre 1912 gab es 10 Theaterauftritte, 6 Vorträge und einen zweitägigen Wirtschaftskurs. Der Verein hatte damals 250 Mitglieder.

In Anbetracht der Verhältnisse und der Möglichkeiten vor dem Ersten Weltkrieg hat der junge Verein seine gesteckten Aufgaben und Pläne zufriedenstellend erledigt.

Der Erste Weltkrieg hat in Eisenkappel, so wie überall, die Vereinstätigkeit stark beeinträchtigt. Die Männer mussten an die Front, der Druck auf die Bevölkerung seitens der Machthaber wuchs von Jahr zu Jahr. Der Funke der kulturellen Arbeit aber gloste weiter, und unmittelbar nach dem Krieg wurde er neu entfacht. Zwischen 1918 und 1920 gab es in Eisenkappel, das auch das wirtschaftliche Zentrum der umliegenden Täler war (Lobnig, Leppen, Remschenig, Ebriach, Trögerner Klamm und Vellach), viel slowenische Intelligenz, Lehrer und Beamte, die die Bauern- und Arbeiterjugend zu organisieren wussten. Es gab Theateraufführungen, Gesangskonzerte und andere Veranstaltungen, wobei angefangen bei den Kindern, jeder, der ein wenig Freude und Sinn für die kulturelle Arbeit besaß, mitmachte. Im Vorfeld der Volksabstimmung kam es zur Verflechtung der kulturellen Arbeit und der politischen Diskussion über die zukünftige Staatszugehörigkeit der Kärntner Slowenen. Die österreichische Seite zusammen mit der deutschnationalen zeigte damals viel Toleranz und Zuneigung. Versprochen wurden viele kulturpolitische Rechte, und so wurde die Volksabstimmung mit Hilfe einiger tausend slowenischer Stimmen zugunsten Österreichs entschieden.

Theaterstück "Mladost pred sodiščem" / "Jugend vor dem Gericht"
Branko Korotaj
Theateraufführung "Dva bregova"/"Zwei Ufer"
Der Harmonikaspieler der Kinderfolklore - Zdravko Haderlap

Von der Volksabstimmung bis zum Zweiten Weltkrieg


Bald nach dieser Entscheidung war es aus mit den Versprechungen vorbei. Der deutsche Chauvinismus griff auf dem zweisprachigen Gebiet noch stärker um sich und machte jegliche organisierte Vereinsarbeit unmöglich. Außerdem ging fast die ganze slowenische Intelligenz in die Emigration bzw. wurde sie dazu gezwungen.

Auch in Eisenkappel nahm das kulturelle Leben stark ab. Diese kulturelle und politische Lähmung dauerte bis zum Ende der zwanziger Jahre, dann haben Jurij Pasterk, vlg. Tavčman, und Luka Kogoj, vlg. Vegel, beide aus Lobnig, angefangen, vor allem die Jugend im Bildungsverein zu aktivieren und neue Arbeitspläne zu erarbeiten. Ihre Helfer waren Toni Boltežar, vlg. Vivoda aus Lobnig, Karl Haderlap, vlg. Artač aus Ebriach, Miha Haderlap, vlg, Vinkl aus Leppen und die Brüder Anton und Janez Jerlich, vlg Brečko aus Lobnig.

Im Jahre 1927 hat der Bildungsverein "Trta" (Rebe) aus Sittersdorf auf die Einladung des heimischen Vereines im damaligen Kinosaal das Theaterstück "Miklova Zala" aufgeführt. 500 Zuschauer waren restlos begeistert. Das brachte den Kappeler Verein endlich dazu, das Kulturschaffen wieder aufzunehmen. Ein Jahr darauf wurden die Vereinsmitglieder und Freunde aufgefordert, die geliehenen Bücher zurück zu bringen, um die Bücherei wieder in Gang zu bringen, aber auch jene, die das Gehör und die Freude zum Singen gehabt haben, sollten sich beim Koler der Stimmprobe stellen.

Nach diesen Vorbereitungen wurde 1930 der Chor unter der Leitung von Karel Prušnik neuerlich auf die Beine gestellt.

Ihre Tätigkeit nahm aber auch die Theatergruppe unter der Regie von Anton Pavlič und Franc Weinzierl auf.

Auf der Generalversammlung 1930 änderte der Slowenische katholische Bildungsverein seinen Namen in den Slowenischen Kulturverein Zarja. Diesen Namen trägt er bis heute. In den Ausschuß wurden meist junge Leute gewählt, solche, denen die Wichtigkeit der slowenischen Kulturarbeit in der Zeit des wachsenden deutschen Chauvinismus voll bewusst war. Obmann wurde Mirko Piskernik, sein Sekretär Karel Prušnik. Franc Pasterk gründete im selben Jahr auch eine Tamburizzagruppe, deren Leiter er war. Der Verein war seit jener Zeit zweifellos maßgebend für die Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins, und so sind in der Zeit, als man den Slowenen auch unmittelbar nach dem Leben trachtete, zahlreiche Vereinsmitglieder zur bewaffneten antifaschistischen Widerstandsbewegung, zu den Partisanen, gegangen.

Nach dem Anschluss 1938 wurden einigen slowenischen Vereinen Komissare zugeteilt, und erst nach der Intervention des Slowenischen Kulturverbandes hatte man diesen Beschluss vorläufig außer Kraft gesetzt. Damals war den slowenischen Kulturorganisationen ihre Tätigkeit noch per Gesetz garantiert. Doch der Germanisierungsdruck wuchs auf allen Ebenen. Den Vereinen wurde befohlen, den Arierparagraf und das Führerprinzip einzuführen, und für jede Theatervorstellung musste eine Woche davor beim Landesrat die Erlaubnis eingeholt werden, mit genauer Adresse des verantwortlichen Bühnenleiters. Dieser musste "ethisch und politisch" unbedenklich sein.

Die Kulturschaffenden aus Eisenkappel widmeten sich in den Vorkriegsjahren dem Studium politischer und sozialer Fragen. Die umfangreiche Vereinsbücherei kam ihnen dabei zugute. Obwohl der deutschnationale Druck immer stärker wurde, wohnten der Vereinsgeneralversammlung über hundert Mitglieder bei. Mehr als je wurde betont, dass es bei den Kärntner Slowenen auf die Selbsthilfe im Rahmen der slowenischen Kulturorganisationen ankommt und dass der Kulturverein gerade in diesen Verhältnissen ein verlässlicher Hüter der slowenischen Eigenart sein soll.


Auftritte der Folkloregruppe

Während des Zweiten Weltkrieges


Während des Zweiten Weltkrieges kam es 1942 gerade in Eisenkappel und Umgebung zum ersten organisierten Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Nazis haben in diesem Teil Kärntens mit doppelter Grausamkeit ihr Unwesen getrieben. Auf dem Friedhof von Eisenkappel sind 120 Widerstandskämpfer begraben, zusammen mit jenen Antifaschisten, die von der Polizei in ihren Wohnstätten getötet wurden, weil sie Verbindungen zur Befreiungsfront gehabt hatten oder den Widerstand unterstützten. Eine ganze Reihe von Familien wurde ausgesiedelt oder gänzlich ausgelöscht. Viele Menschen aus diesen Familien wirkten vor dem Krieg im Kulturverein Zarja. Von den 16 Mitgliedern des Gesangschores gingen neun zu den Partisanen, fünf davon sind gefallen. Insgesamt gab es unter den aktiven Kappeler Kulturschaffenden 20 Todesopfer. Jurij Pasterk und Franc Weinzierl wurden geköpft, Luka Kogoj in einem Konzentrationslager ermordet. Das Ausschussmitglied des Slowenischen Kulturverbandes und Leiter der Tamburizzagruppe Franc Pasterk-Lenart aus Lobnig fiel als Kommandant des ersten Kärntner Bataillons und wurde in die Liste der Volkshelden eingetragen.

Die Liste der Kämpfer für das Überleben der Kärntner Slowenen, die durch das Wirken im Kulturverein Zarja ihre hohen Ideale gebildet haben, ist lang. In der für die Minderheit schwierigsten Zeit der Geschichte hat der Verein ausnehmend viele starke Charaktäre hervorgebracht.

Am Start des 2. Rodelrennens 1968
Die Organisatoren des Wettkampfs sind überglücklich, weil genug Schnee gefallen ist. "Štacuna" auf der Gregorič-Piste 1979
Der SKV Zarja ist regelmäßig Mitveranstalter bei den jährlichen Veranstaltungen und Feiern zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Peršman-Hof und auf dem Friedhof von Bad Eisenkappel.
Gedenkwanderung auf den Spuren der Partisanen Johan, Lenart und Gašper -Station am Peruč-Hof
Auf den Spuren von Johan, Lenart und Gašper - am Breznik-Hof

Nach dem Zweiten Weltkrieg ...


Der Nationalsozialismus hat zahlreiche Todesopfer gefordert, und nach dem Krieg spürte man schmerzlich die Wunden im Kulturleben. Im ganzen Siedlungsgebiet der Kärntner Slowenen ging die kulturelle Tätigkeit nur langsam voran, und man versuchte an die Vorkriegszeit anzuknüpfen. 46.000 slowenische Bücher wurden verbrannt, geblieben sind etwa 3.000; die Archive, Bühnen, Kulissen, Vereinslokale und Kulturheime wurden vernichtet, genau so wie das vollständige Inventar der Dachorganisation, des Slowenischen Kulturverbandes und die größte Bücherei. Ähnlich war es beim Kulturverein Zarja. Aus dem ersten Sitzungsprotokoll ist ersichtlich, dass auch in Eisenkappel alle für die Vereinstätigkeit notwendigen Requisiten vernichtet wurden. Obwohl der Hitlerfaschismus besiegt war, war in Kärnten noch viel von der nazistischen und deutschnationalen Mentalität vorhanden. Die überlebenden Nazis haben problemlos maßgebende gesellschaftlich-politische Funktionen übernehmen können, den Kärntner Slowenen blühte auch für die Zukunft nichts Gutes, der Überlebenskampf als Minderheit setzte sich fort.

Auch in Eisenkappel ist dieser Kampf mit der Wiederbelebung der örtlichen Kulturvereine stark unterstützt worden, und auch heute sind diese Vereine das Rückgrat der slowenischen Minderheit in Kärnten. In den ersten Nachkriegsjahren hat die Kultur politische Aufgaben der amtlich legitimierten Befreiungsfront getragen. Die ersten Nachkriegsaktivitäten im SKV Zarja gab es 1946, als Anton Jerlich mit der Obmannfunktion betraut wurde. Am 28. Juli 1946 war im Kinosaal die erste Generalversammlung nach dem Krieg mit 150 Mitgliedern und 50 Gästen. Zum Obmann wurde Anton Jerlich, zu seinem Vize Jožef Piskernik, zum Sekretär Franci Rutar, und zum Kassier Matevž Mozgan bestellt, die Verwaltung der Bücherei übernahmen Micka Sporn und Angela Birsa.

Zuerst wurde die Theatertätigkeit wiederbelebt, danach folgte die Neukonstituierung des Chores. Da die Möglichkeiten für das Theaterwirken sowohl materiell als auch personell sehr bescheiden waren, half man sich mit den Gastspielen anderer Gruppen aus. Die Thematik dieser Spiele war von höherem Niveau  als jene vor dem Krieg, und die Vereine bedienten sich auch der anspruchsvollen Texte Ivan Cankars. Das Ziel der Vorstellungen war nicht mehr allein das Vermitteln der slowenischen Schriftsprache, sondern auch der ethnischen Werte. Aus diesem Grund waren die Amateurschauspielgruppen auch mit größerem Engagement bei der Sache und die Qualität der Bühnenkunst der Kärntner Slowenen stieg an.

Mit viel Opfergeist konnte damals auch der SKV "Zarja" einige gute Stücke aufführen. In den 50er und 60er Jahren führten Franc Vavti und Jurij Pasterk Regie. In den letzten Jahren sorgt die verjüngte Theatergruppe unter der Regie von Poldej Zunder mit vorzüglichen und gut gewählten Vorstellungen immer wieder für positive Überraschungen.

1951 wurde im Verein neuerlich ein Gesangschor unter der Leitung von Vladimir Prušnik gegründet. In den Jahrzehnten danach hatte er viele erfolgreiche Auftritte in Kärnten, bei den Slowenen in Italien, in Österreich, in Slowenien und in anderen Teilrepubliken des damaligen Jugoslawiens. Die Freude zum Singen und die Begeisterung dafür blieb auf diese Weise erhalten, und bald übernahm sowohl den Männerchor als auch den gemischten Chor der Lehrer Joško Wrulich. Eine Besonderheit im kulturellen Leben stellte der 1959 gegründete Chor, der nach dem Volkshelden und einstigen Kulturaktivisten Franc Pasterk-Lenart benannt wurde, dar. Dieser Chor bestand aus 40 Sängern von SKV "Zarja" und SKV "Danica" aus St. Primus im Jauntal, und er wurde bald in Kärnten und in Slowenien sehr beliebt. Seine Leiter waren Vladimir Prušnik und Hanzi Kežar. Leider gibt es diesen Chor nicht mehr. Der Ausschuss und der Verein arbeiteten dann einmal mehr, einmal weniger erfolgreich. 1954 wurde Miha Sadolšek Vereinsobmann. Große Veränderungen brachte die Generalversammlung am 15. März 1959. Die Vereinsleitung oblag nun für zwei Jahrzehnte Ing. Peter Kuchar. 1981 wurde Miha Travnik in diese Funktion gewählt. Nach ihm kam Franci Sadolšek, danach Jože Blajs, gegenwärtig ist Willi Ošina der Obmann.

Die Tätigkeit auf dem Gebiet der Kultur und der Bildung war von Anfang an untrennbar mit dem politischen Kampf der Volksgruppe um ihre Rechte und die Erhaltung verbunden. Um diesen Kampf erfolgreich zu führen, sollen in den Kulturvereinen möglichst viele Volksgruppenangehörige, aber auch Menschen aus den Reihen des Nachbarvolkes mitwirken. Für die aufkommenden Probleme, Fragen der Aktualität, Modernität, Attraktivität und Wirksamkeit der slowenischen Kultur- und Bildungsprogramme sowie Pläne hat man im SKV "Zarja" die Lösung im Gründen verschiedener Sektionen gefunden, in welchen zahlreiche Interessensgebiete vertreten sind. Jede Sektion für sich versucht, möglichst viele slowenisch-, aber auch deutschsprechende Mitbürger für Kultur, Sport oder Bildung sowie Gesellschaftsangelegenheiten zu begeistern. In den letzten drei Jahrzehnten waren vor allem folgende Sektionen und Gruppen besonders aktiv: Gemischter Chor und die Sängersektion, die Theatergruppe, die Folkloregruppe, die Tamburizzagruppe und die Sportsektion. Diese Sektionen haben zwar ihren eigenen Wirkungskreis, doch sind sie personell sehr verflochten. So benötigt man bei den Vorbereitungen zu größeren Veranstaltungen wie dem "Vier-Chöre-Treffen", Theaterpremieren, Rodel- und Schiwettbewerben, zum Staatsfeiertag oder zum traditionellen Sommernachtsfest alle aktiven Mitglieder, egal welcher Sektion sie angehören. Der stete Kampf um den Erhalt des slowenischen Lebens in Kärnten verlangt auch die ununterbrochene Anwesenheit auf dem kulturellen Gebiet. "Zarja" hat bewiesen und beweist es immer wieder, dass das möglich ist und der Erfolg dort am größten ist, wo die Menschen durch den gemeinsamen Willen geeint sind.

Es wäre zu schwierig, einzelne Veranstaltungen, Auftritte, Jahreszahlen und Tage der letzten Jahre aufzuzählen, da es einfach zu viele gegeben hat. Unzählige Menschen haben den Erfolg von "Zarja" mit ihrem Schaffen ermöglicht, zahlreich waren die Ideen, die ausgerechnet in diesem Verein geboren wurden und die danach auch anderswo Fuß fassten.